Die militärische Abschirmdienst (MAD) des Bundesministeriums für Verteidigung (BMVg) legte erstmals einen Bericht vor.
Auf einer implementierten Landkarte des MAD zu globalen Einsatzgebieten fehlte Israel und war dem Territorium Jordaniens zugeschlagen. Böse Zungen mögen nun behaupten, der Grafiker habe sich möglicherweise von Darstellungen einiger radikaler Palästinenser-Organisationen inspirieren lassen. Doch das wäre fehl am Platze. Das BMVg reagierte schnell mit einer Pressemitteilung, die es allerding nur in einige Medien der Schweiz und Israels schaffte.
MAD „zauberte“ Israel von der Landkarte
Die Pressestelle der Bundeswehr erklärt den Fehler wie folgt: Ein Bedienfehler des Grafikers an der Software Photoshop soll der Grund für das peinliche Ergebnis auf der Landkarte sein. Er hatte, so die Pressemitteilung des MAD, mit dem „Zauberstab“ , einem Auswahlwahlwerkzeug von Photoshop, die Landkarte des BMVg bearbeitet und schon war Israel verschwunden. Es läge fern dem BMVg Antisemitismus vorzuwerfen. Die Bundeswehr und besonders die Luftwaffe pflegt enge Beziehungen zu Israel. Dennoch ist der politische Schaden eines solchen Versehens nicht zu unterschätzen.
Der MAD wirkt gewöhnlich im Geheimen. Erstmals legt er der Öffentlichkeit einen Bericht seines Wirkens vor. Ein solcher Fehler schadet, obwohl das deutsche Presseecho die neue Offenheit lobt. Süddeutsche Zeitung, FAZ und Spiegel berichten. In keiner dieser Publikationen wird der Faupax mit der Landkarte thematisiert, obwohl ihnen der Bericht vorlag.
Auf Twitter wurde der Fehler bekannt
Auf Twitter machte Klemens Köhler, auf die Kartenpanne aufmerksam. Er hält die schnelle Korrektur und die offene Krisenkommunikation des MAD für glaubwürdigt und sieht hier ein individuelles und kein institutionelles Versagen.
Köhler war überrascht, dass sich das BMVg auf seinen Tweet hin meldete: „Hallo Herr Köhler, das ist in der Tat ein Fehler. Wir gehen der Sache nach und bedanken uns für den Hinweis“. Das bestätigte Köhler darin, dass der Bericht nicht vorsätzlich desinformieren wollte.
Blog dokumentiert MAD – Panne und die schnelle Korrektur
Genauso äußerst sich Thomas Wiegold, der seit 10 Jahren den Militärblog „Augengeradeaus“ mit Sitz im Haus der Berliner Bundespressekonferenz betreibt. Er nennt die Karte einen äußerst bedauerlichen Fehler, der schnell eingeräumt und korrigiert wurde. Als Chronist der Bundeswehr sieht er hier kein „großes Ding“. Auf seinem Blog finden sich sowohl die Originalkarte als auch die korrigierte. Der Tweet von Klemens Köhler zog einen Schweif von pro und contra Argumenten zur Nahost-Situation nach sich. Einigen Lesern fiel auf, dass beispielsweise in Fall von Zypern der „Photoshop-Zauberstab“ nicht versagte.
Irritation in der israelischen Presse
Naturgemäß wird die Angelegenheit in der israelischen Presse sensibler reflektiert. Die Jerusalem Post berichtete am 6. Mai, dass der MAD-Bericht Israel von der Karte tilgte und erwähnte bereits in der Überschrift die Entschuldigung des BMVg. Der Jerusalem Post (Link) sagte MAD-Präsident Dr. Christof Gramm: „Das hätte dem Militärischen Abschirmdienst, der gegen Antisemitismus und Extremismus kämpft, nicht passieren dürfen. Wir werden unser Qualitätsmanagement für Veröffentlichungen nachbessern.“
Bernd Lammel
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