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UTOPIE Verkehrswende
Der Spürhund Gerd Heidemann
Gerd Heidemann in seinem Archiv in Hamburg-Altona - Foto © Bernd Lammel
Interviews

Der Spürhund Gerd Heidemann 

Gerd Heidemann war drei Jahrzehnte der Vorzeige-Reporter beim stern, der wie ein Spürhund für Henri Nannen „jede“ Story realisierte. Er fotografierte für den stern Reportagen aus Kriegsgebieten wie Angola, Kongo, Jordanien, Biafra, Cabinda, Mosambik, Burundi, Guinea-Bissau, Irak und Uganda und machte sich später als Enthüllungsjournalist einen Namen. 1965 bekam er für seine Foto-Reportage aus dem Kongo den Ersten Preis und die Goldmedaille von World Press Photo. Zum Verhängnis wurde Heidemann der Kunstfälscher Konrad Fischer alias Konrad Kujau1, von dem er 62 gefälschte Hitler-Tagebücher kaufte, im Glauben, sie seien echt. Der stern feierte die Hitler-Tagebücher am 25. April 1983 auf einer Pressekonferenz als „Sensationsfund“. Am 6. Mai 1983 verkündete Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann, dass es sich bei den Hitler-Tagebüchern um eine Fälschung handelt. Die Veröffentlichung wurde zum größten Medienskandal im Nachkriegsdeutschland. Während andere Beteiligte unbehelligt blieben, zahlte Gerd Heidemann einen hohen Preis: er verlor seinen Job, wurde wegen Betrugs angeklagt und 1985 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Gerd Heidemann ist heute 80 Jahre alt und lebt in Hamburg. In NITRO reflektiert er noch einmal sein bewegtes Leben.

Anfangs Reportagen in Kriegs- und Krisengebieten

? Herr Heidemann, Sie wurden 1955 Reporter beim stern. Henri Nannen hat Sie entdeckt und gefördert. Sie sagen von sich, Sie hatten damals das, was man das Jagdfieber eines Reportes nennt. Hat Henri Nannen diese Eigenschaft bei Ihnen sofort gespürt, als er Ihnen einen Job anbot?

! Anfang der 1950er-Jahre arbeitete ich bei der Agentur Conti Press in Hamburg als Fotograf und machte mich dann selbständig. Der stern veröffentlichte mehrere Reportagen von mir, die ich auf eigene Faust hergestellt hatte. Darunter war auch eine über die Banditen auf Sardinien und die Mafia in Italien. Im September 1955 wurde ich beim sternfester freier Mitarbeiter und war ein Fotograf unter vielen. Dem bekannten Autor und Filmregisseur Will Tremper2, der für Henri Nannen eine Spionage- und eine Kriminalserie im sternschrieb, lieferte ich Fotos für diese Beitrage. Bei ihm lernte ich, die Geschichten dazu aufzuschreiben. Plötzlich war ich Fotograf und Rechercheur, und Henri Nannen setzte mich von da an für brisante Spionage- oder Kriminalgeschichten ein.

? Die Zusammenarbeit mit Henri Nannen soll für Sie oft schwierig gewesen sein. Trotzdem sind Sie fast drei Jahrzehnte beim stern geblieben. Warum?

! Ich kam ganz gut mit dem Choleriker aus, während andere Kollegen oft unter seinen Wutanfällen litten. Ich habe aber auch mein Leben und meine Gesundheit bei vielen Reportagen in Kriegs- und Krisengebieten riskiert und tat das damals immer für Henri Nannen. Er war der große Zampano. Wenn er den Raum betrat, dann war kein Platz mehr für andere. Zwar versuchte ich, mich vor jeder Redaktionskonferenz zu drücken, aber wenn es mir nicht gelang, zog ich mich in die hinterste Ecke zurück, um nicht in seinem Blickfeld zu sitzen. Wenn ihm eine Recherche zu einer Story zu lange dauerte, setzte er mich darauf an. Es war mir unangenehm, vor den Kollegen als Musterschüler von Nannen zu gelten. Oft waren das gar keine schwierigen Geschichten, es hatte nur noch keiner die Recherche an der richtigen Stelle versucht. Ich habe meinen Vertrag beim stern auch mehrmals gekündigt. Nannen hat mich jedoch immer wieder mit schmeichlerischen Worten und noch mehr Geld überzeugt, den sternnicht zu verlassen. Aus heutiger Sicht war das mein Fehler.

  • Gerd Heidemann in seinem Archiv in Hamburg-Altona - Foto © Bernd Lammel
    Gerd Heidemann in seinem Archiv in Hamburg-Altona - Foto © Bernd Lammel

Bundesnachrichtendienst musste seine Akten öffnen

? Sie waren ein hartnäckiger und erfolgreicher Spürhund. Bei einer Recherche zu Benito Mussolini lernten Sie den ehemaligen SS-Geheimdienstoffizier Wilhelm Höttl3 kennen, der Ihnen brisante Informationen zur Flucht ranghoher Nazis nach Südamerika lieferte. Lange Zeit galt eine Organisation mit Namen „Die Spinne“ 4 als dafür verantwortlich. Was erfuhren Sie damals und von wem?

! Bei den Mussolini-Recherchen erfuhr ich, dass viele ehemalige SS-Größen mit Hilfe der katholischen Kirche nach Südamerika geflohen sind. Als ich mit Wilhelm Höttl, dem ehemaligen Referatsleiter des Auslandsgeheimdienstes der SS, im Juni 1979 in Bad Aussee zusammensaß, sprach ich dieses Thema an. Ich erfuhr, dass nicht nur die Kirche beteiligt war. Wilhelm Höttl erzählte mir von einem Abkommen zwischen ihm und dem Counter Intelligence Corps (CIC). Der Geheimdienst der US-Army sollte ehemalige SS-Leute, von denen man befürchtete, sie würden demnächst wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt werden, angeblich zur Vernehmung aus den Lagern holen und bis nach Innsbruck bringen. Dort sollte man sie laufen lassen. Der ehemalige SS-Führer Erich Kernmayr 5, von dem der Vorschlag stammte, würde schließlich dafür sorgen, dass sie über Bozen nach Genua und von dort mit den Schiffen nach Südamerika gelangten. Dies hatte Erich Kernmayr mit Höttl so abgesprochen. Als Gegenleistung versprachen die ehemaligen SS-Größen, sie würden jede Brücke in Russland beschreiben und umfangreiche Informationen liefern. Dass ehemalige Nazis von westlichen Geheimdiensten engagiert wurden, ist heute kein Geheimnis mehr, seit auch der Bundesnachrichtendienst seine Akten öffnen musste. Als die freigelassenen NS-Größen Erich Kernmayr fragten, welche Organisation dahinter stecke, gab der die Auskunft: „Die Spinne!“, die angeblich geheimnisvolle SS-Organisation, über die auch DER SPIEGEL später schrieb. Diesen Namen hatte sich Kernmayr einfallen lassen, weil er zu Höttl gesagt hatte: „Du hockst hier in Bad Aussee wie die Spinne im Netz, kungelst mit den Amerikanern und der Organisation Gehlen. Bei dir laufen alle Fäden zusammen.“

Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft in Hannover

Als die ehemaligen SS-Führer in Südamerika lebten, heuerte sie der BND oder die CIA an. So hat es mir Wilhelm Höttl erzählt. Ich wollte jetzt den ehemaligen KZ-Arzt Dr. Josef Mengele 6 und andere ehemalige SS-Führer in Südamerika ausfindig machen und über diese erfahren, ob die Nazigröße Martin Bormann7 tatsächlich in Berlin gestorben war, so wie es im stern Nr.47/1965 stand. Gerüchte gab es damals viele. General Karl Wolff 8 , den ich durch meine Mussolini-Recherchen kennengelernt hatte, war Ende der 1970er-Jahre der höchste noch lebende SS-General. Ich fragte ihn, ob er mit mir nach Südamerika fliegen würde, um die untergetauchten ehemaligen Nazigrößen zum Gespräch zu bewegen. Er war dazu bereit. Zuerst sind wir zu Walther Rauff 9 nach Chile geflogen. Der erzählte mir dass der BND ihn mit 20 000 DM abgefunden hatte, als die Staatsanwaltschaft in Hannover wegen der Gaswagen ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet hatte. Über die bisherige Zusammenarbeit mit dem BND solle er Stillschweigen bewahren. Der BND wollte ganz offenbar verhindern, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass Walter Rauff seit Jahren für ihn arbeitete. Erst seit kurzem sind diese Unterlagen, wenn auch zum Teil geschwärzt und unvollständig, der Öffentlichkeit im Internet zugänglich.

? Wie nahe sind Sie Mengele und Bormann gekommen?

! Ich bin mit Karl Wolff im Juni 1979 nach Südamerika geflogen. Ich traf mich auf dieser Reise mit Nikolaus „Klaus“ Barbie* alias Klaus Altmann und führte mit ihm ein Interview. Er hatte mir versprochen, dass er mich mit Josef Mengele zusammenbringt. Das sollte aber gut vorbereitet werden, damit der israelische Geheimdienst nicht dahinter kommen konnte. Josef Mengele* war aber bereits im Februar 1979 gestorben. Nur wusste das damals niemand. Ich habe vom Tod Josef Mengeles aber erst kurz nach der Reise von einem Freund Mengeles erfahren. Alban Krug, der ein Haus in der deutschen Kolonie Hohenau in Paraguay bewohnte, hatte Mengele zwei Jahre als Hauslehrer seiner Kinder beschäftigt. Mengele ist von dort nach Brasilien geflohen, als Adolf Eichmann* entführt wurde. Von Martin Bormann habe ich immer wieder Spuren gefunden. Ich hatte die echten Fingerabdrücke von ihm dabei und hatte mir ein Foto und Fingerabdrücke von Josef Mengele vom israelischen Geheimdienst besorgt. Der Österreicher Franz Ruffinengo, der die NS-Größen auf die Schiffe in Genua geschleust und mit Rot-Kreuz-Pässen ausgerüstet hatte, erzählte mir, dass Martin Bormann in Genua im April 1947 auch dabei gewesen sei. Bormann wollte aber nicht nach Südamerika, sondern nach Kleinasien, und so will Ruffinengo ihm eine Passage auf einem Frachtschiff nach Istanbul besorgt haben. Danach äatte er nie wieder etwas von ihm gehört.

stern-Ausgabe 42/80 mit dem Titel: „Die neue Macht des alten Nazi“

? Ihre Verbindungen zu Alt-Nazis waren sehr umstritten. Hat der Verlag Gruner & Jahr und die Redaktion stern Sie trotzdem frei gewähren lassen?

! Ich hatte Narrenfreiheit, denn Recherchen in diesem so brisanten Bereich erfordern entsprechende Kontakte.

? Wenn Ihre Südamerika-Recherchen so brisant waren, warum wurden sie denn nicht immer sofort gedruckt?

! Man wollte ehemalige SS-Größen im stern nicht als Zeugen gegen den Vatikan auftreten lassen. Damals war man sich ja noch nicht sicher, ob die Kirche mit deren Flucht tatsächlich etwas zu tun hatte oder nicht. Bekannt war damals nur, dass viele ehemalige SS-Größen in italienischen Klöstern untergebracht wurden. Der österreichische Bischof Alois Hudal* hatte Blanko-Pässe beim Roten Kreuz besorgt, in die Franz Ruffinengo* die neuen Namen eingetragen hat. Weil ich die Geschichte beim stern nicht unterbringen konnte, war ich so enttäuscht, dass ich am 15. November 1979 kündigte. Da ich aber ein Jahr Kündigungsfrist hatte, musste ich vorerstbleiben. Das Interview mit Klaus Barbie * wurde dann ein Jahr später in der stern-Ausgabe Nr. 42/80 unter dem Titel: „Die neue Macht des alten Nazi“, veröffentlicht. Ich war wieder inkonsequent, ließ mich überreden, die Kündigung zurückzunehmen und blieb beim stern.

Bericht über die ehemalige Motoryacht Hermann Görings

? Ihre Recherchen über Alt-Nazis waren sehr umfangreich. Sie hatten viele Kontakte zu NS-Größen. Haben Sie sich deshalb die Yacht Hermann Görings – die „CARIN II“ – gekauft?
! Der Kauf der Göring-Yacht hatte nichts mit meinen NS-Reportagen zu tun. Zwölfstern-Redakteure beschlossen Anfang der 1970er Jahre, einen Motorboot-Führerschein zu machen. Am Ende waren nur zwei Kollegen übrig geblieben – Ulrich Blumenschein und ich. Der fragte mich einige Jahre später, da war er schon Herausgeber der Yacht-Zeitschrift „Boote“, ob ich mit einem Kollegen nach Oberwinter bei Bonn fahren wolle. Es ginge um einen Bericht über die ehemalige Motoryacht Hermann Görings. Bei unserem Besuch an Bord fragte ich den Eigner ganz spontan, ob er mir das Schiff verkaufen würde. Ich könnte es in drei Jahresraten abzahlen. Er stimmte zu und auf einem Bogen Schreibpapier des Steigenberger Hotels entwarfen wir den Kaufvertrag. Henri Nannen, der auch eine Motoryacht besaß, wollte mein Schiff sehen. Er war so begeistert, dass er mit mir einen Buchvertrag zum Thema „Bordgespräche“ schloss. In musste mich verpflichten, das Schiff zu renovieren und es dem Verlag drei Jahre lang für Gespräche mit Personen der Zeitgeschichte zur Verfügung zu stellen. Noch am selben Tag erhielt ich einen Vorschuss von 60 000 D-Mark. Das war auch der Grund, warum ich immer wieder Generäle aus der NS-Zeit und ihre Gegner auf das Schiff einlud und deren Gespräche aufzeichnete. Aus dem Buchprojekt wurde allerdings nichts, weil ich nie die Zeit fand, die Bänder abzuschreiben.

? Wie kam es zu der für Sie schicksalhaften Begegnung mit Konrad Fischer alias Konrad Kujau, der Ihnen 62 gefälschte Hitler-Tagebücher verkaufte?

! Am 16. Januar 1980 besuchte ich den Militarier-Sammler Fritz Stiefel. Ich hatte erfahren, dass er ein Hitler-Tagebuch besitzen soll. Bei meinem Besuch holte er tatsächlich ein Hitler-Tagebuch aus seinem Tresor. Ich fragte nach der Herkunft und erfuhr, dass ein Bekannter ihm das Tagebuch geliehen hätte. Ich war keineswegs von der Echtheit überzeugt, denn die NS-Größen, mit denen ich zu tun hatte, erwähnten nie, dass Hitler Tagebuch führte. Fritz Stiefel erklärte mir, dass einige persönliche Sachen von Hitler, inklusive seiner Tagebücher, angeblich aus einem abgestürzten Flugzeug stammen. Das Flugzeug sei in der Nähe von Leipzig abgestürzt. Ich glaubte, eine sensationelle Geschichte aufgespürt zu haben…

Buch Hans Baur* „Mit Mächtigen zwischen Himmel und Erde“

? …um die vermeintliche Sensation sofort Henri Nannen zu erzählen?

! Ja, ich erzählte Henri Nannen nach meiner Rückkehr nach Hamburg von meiner Begegnung mit dem Sammler Fritz Stiefel und den Hitler-Tagebüchern. Er schlug mir vor, die Geschichte zunächst mit Dr. Thomas Walde zu besprechen, der gerade das Ressort Zeitgeschichte im Stern aufbaute. Dr. Walde hatte noch nie etwas von Hitler-Tagebüchern gehört und bat mich herauszufinden, ob dieses Flugzeug wirklich abgestürzt sei und ob Hitler tatsächlich Tagebuch geschrieben hätte. Ich stieß bei meinen Recherchen auf zwei Bücher, die darüber berichteten. In dem Buch „Die Katakombe. Das Ende in der Reichskanzlei“ von Uwe Bahnsen und James P. O’Donnell stand, dass am 20. April 1945 zehn Maschinen mit Gegenständen von Hitler aus Berlin gestartet seien und eine Maschine ihr Ziel nicht erreichte. Hitler soll darüber entsetzt gewesen sein, weil er seine Tagebücher darin vermutete. Im diesem Buch stand auch, dass die Maschine, die von Major Friedrich Gundlfinger* geflogen wurde, verschollen sei. In einem Buch von General Hans Baur* „Mit Mächtigen zwischen Himmel und Erde“ (oder: „Ich flog Mächtige der Erde“) war die Geschichte ähnlich beschrieben. Ich suchte Hans Baur auf, der nicht nur der Pilot von Hitler, sondern auch Chef der Führerflugstaffel gewesen war. Baur bestätigte mir, dass die Sammlung von Fritz Stiefel aus „seinem“ Flugzeug stammt. Das war der Zeitpunkt, ab dem ich immer fester glaubte, dass die Geschichte mit den Hitler-Tagebüchern stimmen könnte.

? Wann lernten Sie Konrad Fischer alias Konrad Kujau kennen?

Den lernte ich 1980 ebenfalls über Franz Stiefel kennen. Konrad Fischer behauptete, im Besitz von mehreren Hitler-Tagebüchern zu sein. Seine Legende war, er hätte sie kurz vor Kriegsende im sächsischen Börnersdorf in einem abgestürzten Flugzeug gefunden. Seine Aussage deckte sich mit meinen Recherchen und ich witterte die Story meines Lebens.

Die Frage war, wo ich Geld auftreiben könnte

? Sie machten die verschollene Maschine tatsächlich in Börnersdorf im Erzgebirge ausfindig und waren auf dem Friedhof, auf dem der Pilot Gundelfinger begraben liegt. War das der letzte Beweis für Sie, dass es Hitler-Tagebücher geben muss?

! Ja. Dieser Fakt hat mich dann völlig überzeugt. Es räumte bei mir den letzten Zweifel aus und gab Platz für Träume von der ganz großen Story.

? Fischer alias Kujau wollte doch sicher sehr viel Geld für diese Tagebücher?

! Die Frage war tatsächlich, wo ich Geld auftreiben könnte, um sie zu erwerben. Die Chefredaktion wollte ich nicht frage .Von meinem Freund und ehemaligen Kollegen Fritz Gitschel, der eine Werbeagentur in Hamburg betrieb, wurde einer seiner Kunden, Pieter Schelte Heeremas aus Leiden in Holland vorgeschlagen, der die Finanzierung übernehmen könnte. Er war im Offshore-Geschäft tätig, früher bei der Waffen-SS und inzwischen Multimillionär. Im Februar 1981 besuchte mich Heerema in Hamburg und bot mir fünf Millionen D-Mark an, wenn ich ihm die Hitler-Tagebücher besorgen würde. Ich sagte, die Bedingung sei, dass der stern die Geschichte als erstes Medium im deutschsprachigen Raum veröffentlichen kann. Kostenlos. Er stimmte zu. Er erklärte sich auch bereit, dass Risiko zu tragen, wenn bei der Sache etwas schiefgehen sollte.

Termin beim Verlagsleiter wegen der Tagebuch-Geschichte

? Welches Interesse verfolgte denn dieser Mann?

! Heeremas wollte die Geschichte – nach der Veröffentlichung im stern– über einen großen amerikanischen Konzern weltweit vermarkten. Er war außerdem davon überzeugt, dass Hitler vom millionenfachen Mord an den Juden nichts gewusst habe und dass man das mit den Tagebüchern beweisen könne.Ich hingegen wollte den Beweis dafür finden, dass Hitler Himmler den Befehl dazu gegeben hat. Es gab dafür keinen schriftlichen Beweis, aber ich dachte, dass Hitler dies in seinen Tagebüchern vermerkt haben muss.

? Der potentielle Finanzier Heerema war dann aber schnell aus dem Rennen. Warum?

! Ich erzählte Dr. Walde freudestrahlend, dass ich einen Finanzier gefunden hätte, der nach der kostenlosen Veröffentlichung im stern die Tagebücher weltweit vermarkten wollte. Doch Walde hatte inzwischen mit dem stellvertretenden Verlagsleiter Wilfried Sorge, der ein alter Schulfreund von ihm war, die Tagebuch-Geschichte erzählt, und dieser hatte für uns einen Termin beim Verlagsleiter Dr. Manfred Fischer 16 anberaumt. Dieses Gespräch fand einige Tage später statt und Dr. Fischer sagte mir, ich solle den Holländer aus dem Spiel lassen. Mein Einwand, der stern, bekäme die Bücher sogar kostenlos, wische er mit der Bemerkung beiseite: „der stern interessiert mich nicht, ich will die Bücher weltweit vermarkten. Wenn der sterndie Bücher später haben will, kann er sie ja bekommen“. Außerdem erklärte er sich bereit, dass Risiko zu tragen, falls die Sache schief geht.

? Daran hielt er sich aber nicht!

! Als die Fälschung bekannt wurde, war er schon seit langer Zeit nicht mehr Chef unseres Verlages und sein Nachfolger wusste nichts von diesem Versprechen. Es ist ja bekannt, dass die ganze Sache letztlich an mir hängen blieb. Die Chefredaktion des sternwar seit dem 13.Mai 1981, also zwei Jahre vor der Veröffentlichung in alles eingeweiht. Dr. Fischer teilte sogar die Arbeitsbereiche ein. Dr. Fischer teilte sogar die Arbeitsbereiche ein. Ich sollte die Tagebücher beschaffen und mir außerdem die Urheberrechte übertragen lassen, weil er keinen Ärger mit den bayerischen Behörden haben wollte. Um die Gutachten brache ich mich nicht zu kümmern, dafür seien Dr. Walde und Wilfried Sorge zuständig.

Beim BKA ein Gutachten in Auftrag geben

? Konnten Sie die Urheberrechtsfrage klären?

! Ja. Das Bundesarchiv, als Vertretung des Bundesinnenministeriums, übertrug mir die Urheber- und Veröffentlichungsrechte an allen Hitler-Dokumenten, die ich außerhalb des Bundesgebietes finden würde.Diesen Vertrag habe ich heute noch, denn der wurde zwischen mir und dem Bundesarchiv geschlossen und nicht zwischen dem Bundesarchiv und dem Verlag Gruner & Jahr.

? Wer kümmerte sich um die Gutachten?

! Als Fischer mir 1981 die ersten Hitler-Tagebücher übergab, sollte Dr. Walde und Wilfried Sorge weltweit die besten Schriftgutachter beauftragen, um deren Echtheit zu überprüfen. nahmen Kontakt zum Bundesarchiv auf, um beim BKA ein Gutachten in Auftrag geben zu können. Weil das Bundeskriminalamt sehr beschäftigt war, bat das Bundesarchiv zunächst das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz um ein Gutachten. Dies prüfte eine Seite aus den Tagebüchern unter dem Elektronenmikroskop und erteile ein positives Gutachten. Danach beauftragten Dr. Walde und Wilfried Sorge den Schweizer Schriftgutachter Dr. Max Frei-Sulze und den amerikanischen Schriftsachverständigen Ordway Hilton für weitere Gutachten.Da Schriftgutachter aber keiner Schweigepflicht unterliegen, war Dr. Walde der Meinung, das sei für die weitere Beschaffung der Bücher aus der DDR zu gefährlich. So war beim Notar nur einzelne Seiten ausgewählt worden – aus denen nicht sofort herausgelesen werden konnte, dass sie aus einem Tagebuch – aus Angst, der Gutachter könnte den Inhalt weitertragen. Ich sagte, man solle wenigstens das Papier auf sein Alter prüfen lassen, außerdem die Tinte. Dr. Walde erklärte mir aber, dass die Schriftgutachten hundertprozentig sicher seien und dass man darauf verzichten könne.

300 Tonbandkassetten – Gespräche heimlich aufgenommen

? Wie viele Tagebücher hat Ihnen Konrad Fischer angeboten?

! Anfangs sprach er von 27 Hitler-Tagebüchern, aber es wurden mit der Zeit immer mehr. Am Ende waren es 62.

? Und Sie sind nie stutzig geworden?

! Leider nicht. Fischer tische mir immer neue Geschichten auf, zum Beispiel, dass wieder neue Bücher bei Verwandten aufgetaucht wären. Als ich ihn fragte, wie er denn genau da heran gekommen sei, zeigte er mir die „Wochenpost“ aus der DDR. Da hätte sein Schwager in Löbau immer Anzeigen aufgegeben, dass er Gegenstände aus dem Ersten Weltkrieg sucht. Auf diese Anzeige hätte sich ein alter Bauer aus dem Nachbarort gemeldet und ihm erzählt, er kenne einen Mann aus Börnersdorf, der mit seinem achtjährigen Sohn zur Absturzstelle eines Flugzeuges gefahren sei und dort Kisten mit „Hitler- Zeug“ gefunden hätte.  Ich war von seiner Geschichte überzeugt, denn meine Recherchen hatte mich ja auch nach Börnerdorf geführt.

? Wie lief die Übergabe der Hitler-Tagebücher ab?

! Ich habe Konrad Fischer alias Konrad Kujau immer nur kurz in seinem Militarierladen in Stuttgart getroffen. Bei jedem Treffen öffnete er mit mir zusammen ein Kuvert, in dem sich die Hitler-Tagebücher befanden, die er angeblich immer kurz zuvor an der Autobahn in Empfang genommen hatte. Er bat mich jedes Mal sofort, dass ich ihm aus den Tagebüchern vorlese, weil er die Schrift angeblich nicht lesen konnte. Ich übergab ihm das Geld und erhielt die Bücher. Ich habe noch heute jedes Gespräch, das ich mit Kujau führte, auf Tonband. Es sind 300 Tonbandkassetten. Diese Gespräche habe ich heimlich aufgenommen, weshalb sie auch vor Gericht nicht als Beweismittel zugelassen wurden, obwohl sie meine Unschuld hätten beweisen können.

Hitler-Tagebücher ohne diese Gutachten veröffentlicht

? Und wann haben Sie erfahren, das Fischer eigentlich Kujau ist?

! Als die Sache aufgeflogen war.

? Am Ende waren es 9,34 Millionen DM, die Sie vom Verlag Gruner & Jahr erhielten und die Sie Kujau ohne Quittung übergaben. Dafür lieferten Sie dem Verlag 62 Tagebücher, die von Gutachtern für echt befunden wurden. Dann kam der 6. Mai 1983, der Tag der alles veränderte…

! Dem war Folgendes vorausgegangen. Das Bundesarchiv hatte Dr. Walde angerufen und informiert, dass das BKA Bedenken hätte, was die Echtheit einiger Telegramm-Entwürfe mit Hitlers Handschrift betrifft. Bisher hatten wir vom BKA ja noch kein Gutachten erhalten. Ich bat Dr. Walde schickte mich zum Bundeskriminalamt nach Wiesbaden. Dort bat ich Dr. Werner, den Leiter der Abteilung Technik, dass er alle seine Bedenken meinem Ressortleiter vortragen solle. Ich war wegen der Bedenken nicht beunruhigt, denn diese handschriftlichen Telegramm-Entwürfe hatte ich von Fischer alias Kujau mit der Bemerkung erhalten, sie würden nicht aus dem abgestürzten Flugzeug, sondern aus einer anderen DDR-Quelle stammen. Wir beantragten dann zwar weitere Papier-Gutachten, aber der Verlag beschloss, dass die Hitler-Tagebücher ohne diese Gutachten veröffentlicht werden. Erst danach überließ der Verlag endlich mehrere Bücher dem BKA, die das Amt nach Berlin zum Bundesamt für Bundesamt für Materialprüfung schickte. Dort fand man Nylonfäden in den Bänden und auch Blankophor*, eine Chemikalie, die minderwertiges Papier aufhellen sollte und erst nach dem Krieg in die Papierproduktion gekommen war. Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann verkündete am 6. Mai 1983, dass die Hitler-Tagebücher eine Fälschung seien.

Mit Privatmaschine von München, weil in Hamburg die Hölle los war

? Wo haben Sie davon erfahren?

Ich war im Auto von Berchtesgaden unterwegs nach München und hörte es gegen 14 Uhr im Autoradio. Eigentlich war vereinbart worden, dass das Ergebnis der Untersuchung der sternverkündet. Mir wurde augenblicklich schlecht. Ich hatte weiche Knie und einige Sekunden die Idee, mein Auto an den nächsten Pfeiler zu setzen. Als ich am Flughafen in München ankam, wartete der Redaktionsleiter der Münchener Redaktion auf mich. Dr. Walde schickte mir eine Privatmaschine, weil in Hamburg die Hölle los war. Kurz vor Mitternacht bin ich in Hamburg gelandet und direkt in die Redaktion gefahren.

? Wie reagierte Henri Nannen?

! Er saß mit Gerd Schulte-Hillen* in der Verlagsleitung und empfing mich mit den Worten: „Entweder Sie haben uns betrogen oder Sie gehören in die Irrenanstalt.“

Sie wollten von mir sofort die Adresse von Konrad Fischer haben. Noch wusste keiner, dass Fischer eigentlich der Fälscher Kujau war. Zwei Kollegen fuhren nach Stuttgart und fanden an der Tür von Konrad Fischer das Schild: „Militaria Stuttgart“. In einer Eingebung montierten sie das Schild ab und fanden darunter den Namen Kujau. Mir warfen sie vor, dass ich das nicht schon längst gemacht hatte. Aber wie sollte ich auf die Idee gekommen sein, dass sich unter dem Schild ein weiteres verbarg?

18 Verfahrensfehler – 1000 Seiten Revision

? Es folgte ein Prozess gegen Sie und Konrad Kujau. Sie wurden zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, die Sie auch antreten mussten. Wie fühlten Sie sich?

! Allein gelassen. Es wurden von meinen früheren Vorgesetzten viele falsche Aussagen und sogar ein Meineid vor Gericht geleistet, ohne dass der Staatsanwalt sich bemüßigt fühlte, deshalb Ermittlungsverfahren einzuleiten. Das Urteil war meiner Meinung nach ein Fehlurteil. Das beweist zum Beispiel auch ein Absatz auf Seite 47 des Urteils, der folgendermaßen lautet: „Die Kammer geht deshalb davon aus, dass seitens des Verlages bewusst in Rechnung gestellt wurde, für den am 29. April 1983 überlassenen Betrag von 300 000,- DM gefälschte Hitler-Tagebücher zu erhalten, ein Umstand, der strafmildern zu berücksichtigen ist. Da die Redaktion, was die Echtheit angeht, denselben Kenntnisstand wie Heidemann hatte, kann gegen ihn kein straferschwerednder Vorwurf daraus abgeleitet werden…“

Wenn also das Gericht mit diesem Vorwurf richtig liegen würde, hätte der Verlag nicht nur seine Leser, sondern auch durch den Weiterverkauf der Tagebücher die ganze Welt betrogen. Aber hier lag das Gericht ebenso falsch, wie mit allen anderen Vorwürfen. Ich habe zwar keinen Grund, den Verlag zu verteidigen, nachdem er sich mir gegenüber so unfair verhalten hat, aber hier muss ich ihn in Schutz nehmen. Man glaubte bis zuletzt, ebenso wie ich, an die Echtheit der Tagebücher. Ich hatte dann zwar für die Revision den besten Anwalt Hamburgs, der 18 Verfahrensfehler fand und auf 1000 Seiten die Revision für den Bundesgerichtshof begründete. Die Richter haben sich die 45 Ermittlungsordner schicken lassen, dazu die 1000 Seiten von meinem Anwalt und auch die Revisionsschriften von Kujaus Anwälten. Aber dann traten die fünf höchsten deutschen Richter für 15 Minuten zusammen und verwarfen die Revision ohne Begründung. Ich befürchtete nun wieder eine Rechnung über mehrere Tausend Mark zu bekommen, aber die Rechnung des Bundesgerichtshofes belief sich auf 90 Mark plus fünf Mark Zustellungsgebühr.

Einer ist immer der Sündenbock

? Sie sind jetzt 80 Jahre alt. Wenn Sie zurückblicken, sind Sie verbittert?

! Nein. Ich weiß wie das Leben spielt. Einer ist immer der Sündenbock. Ich sehe das heute gelassen, zumal fast alle Kollegen und Vorgesetzten, die mir Böses wollten, inzwischen verstorben sind.  Und wenn man seine Feinde nur um wenige Tage überlebt, hat man schon gewonnen

? Was ist Ihnen geblieben?

Ein umfangreiches Bild- und Dokumenten-Archiv. Ich darf alle Akten, alle Recherchen, Gutachten, Tonbänder und Geheimdienstberichte noch heute auswerten, obwohl ich das Archiv schon vor langer Zeit meinem inzwischen verstorbenen Sohn überschrieben habe, der es wiederum seiner Frau vererbt hat.  Einen Teil habe ich der University of California in Riverside überlassen. Diese Akten sind heute Zeitdokumente.

? Wovon leben Sie?

! Ich hatte nach dem Prozess so viele Schulden, dass mir nichts geblieben ist. Wenn ich ab und zu ein Honorar bekomme, darf ich die Hälfte für Büroausgaben verwenden, die andere Hälfte zahle ich ans Sozialamt, von dem ich die „Grundsicherung für ältere Bürger“ bekomme, da der Verlag mir die Betriebsrente nach 30 Jahren Arbeit verweigert und mir sogar seit 28 Jahren die vertraglich vereinbarten Honoraranteile für meine Fotos, die immer noch veröffentlicht und vom Verlag weiterverkauft werden, ohne korrekte Abrechnung vorenthält.

Das Interview führte Bettina Schellong-Lammel

Quellen:

  • * Christopher Simpson: Der amerikanische Bumerang – NS-Kriegsverbrecher im Sold der USA, Ueberreuter, Wien 1988;
  • * Wikipedia: Erich Kernmayr  war ein österreichischer nationalsozialistischer Funktionär und rechtsextremerPublizist, dessen Schriften unter anderem  beim Verlag der Deutschen National-Zeitungverlegt wurden
  • * Wikipedia: Hermann Julius Walther Rauff, auch Walter Rauffwar in der Zeit des NationalsozialismusGruppenleiter im Reichssicherheitshauptamt, maßgeblich am Einsatz von Gaswagenzur Ermordung von Judenund anderen Häftlingen aus Konzentrationslagern. Im September 2011 bestätigte der Bundesnachrichtendienst(BND), dass Walter Rauff zwischen 1958 und 1962 als Agent des BND gearbeitet hatte.
  • * Wikipedia: Karl Friedrich Otto Wolff war ein deutscher SS-Obergruppenführerund General der Waffen-SS.
  • * Wikipedia: Josef Mengelewar ein deutscher Arzt. Als Lagerarztim Konzentrations– und VernichtungslagerAuschwitznahm er Selektionenvon Häftlingen vor, überwachte die Vergasungder Opfer und stellte medizinische Menschenversuchean.
  • *Wikipedia: Nikolaus „Klaus“ Barbie Nikolaus „Klaus“ Barbiealias Klaus Altmannwar ein mehrfach verurteilter SSKriegsverbrecher. Er war als „Schlächter von Lyon“ bekannt.
  • Wikipedia: *Martin Bormann war in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus Leiter der Partei-Kanzlei der NSDAP im Rang eines Reichsministers. Er wurde im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als einer von 24 Personen angeklagt. Am 1. Oktober 1946 hat der Internationale Militärgerichtshof Bormann in zwei von drei Anklagepunkten schuldig gesprochen und ihn „in Abwesenheit“ zum Tod durch den Strang verurteilt.
  • Wikipedia *Die Spinne war eine fiktive Fluchthilfeorganisation der SS. Sie wurde angeblich um die Jahreswende 1948/1949 im österreichischen Internierungslager für ehemalige Nationalsozialisten in Glasenbach gegründet. Curt Riess berichtete 1949 über die Hintergründe Der Spinne in einer Artikelserie, in dieser fungierte Johann von Leers als führendes Mitglied der Spinne. In seinen Berichten handeln die NS-Verbrecher eigenständig, ohne Hilfe von alliierten Nachrichtendiensten und karitativen Organisationen.
  • Wikipedia: * Alois Hudal  war ein österreichischer katholischer Theologe, Rektor des deutschen Priesterkollegs Santa Maria dell’Anima und Titularbischof von Aela sowie nach dem Zweiten Weltkrieg Fluchthelfer von Kriegsverbrechern.
  • General Hans Baur (Autor des Buches  „Mit Mächtigen zwischen Himmel und Erde“, Schütz Verlag Coburg ISBN-13:978-3877250501)
  • WIKIPEDIA: * Wilhelm Höttl war ein österreichischer SS-Offizier, der während des Zweiten Weltkrieges Mitarbeiter des Reichssicherheitshauptamtes sowie des SD war und nach Kriegsende für alliierte Geheimdienste tätig wurde.

 

Will Tremperwar ein deutscher Journalist, Regisseur und Drehbuchautor, der auch unter dem Pseudonymen Quentin Philips oder Petronius schrieb.

Konrad Fischer alias Konrad Kujau war Maler, Kunstfälscher und Aktionskünstler. Er wurde 1983 als Fälscher der Hitler-Tagebücher bekannt, welche er für 9,3 Millionen D-Mark an densStern verkauft hatte.

Alois Hudal(* 31. Mai 1885 in Graz, Steiermark; † 19. Mai 1963 in Rom, Italien) war ein österreichischer katholischer Theologe, Rektor des deutschen Priesterkollegs Santa Maria dell’Anima und Titularbischof von Aela sowie nach dem Zweiten Weltkrieg Fluchthelfer von Kriegsverbrechern.

Über den Militaria-Sammler und Industriellen Fritz Stiefelerhielt Heidemann im Januar 1980 Kontakt zu Konrad Kujau, der Heidemann gegenüber behauptete, Hitler-Tagebücher in seinem Besitz zu haben.

Als Leiter des Ressort Zeitgeschichte beim „Stern“ und Chef des Rechercheurs Gerd Heidemann war Thomas Walde für all die jahrelangen Nachforschungen und die leider viel zu ungenauen Nachprüfungen der Echtheit der Tagebücher letztlich verantwortlich.

Johann Peter Baur, genannt Hans Baur, war SS-Gruppenführer, Adolf Hitlers Chefpilot und Führer der Flugstaffel „Reichsregierung“.

Dr. Manfred Fischer war von Januar 1974 bis Juni 1981 Vorstandsvorsitzender von Gruner + Jahr.

Gerd Schulte-Hillenist ein Medienmanager.

Blankophor ist eine Bezeichnung für bestimmte organische Substanzen, welche als sogenannter Weißtöner in der Papierindustrie, in Waschmitteln und in der Textilindustrie verwendet werden. Als optischer Aufheller absorbiert die Substanz UV-Strahlung und gibt sie im Bereich des sichtbaren (blauen) Lichts wieder ab.

 

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