Die Rolle des dokumentarischen Fernsehens für das Gelingen von Gesellschaft
– unter diesem Titel luden die AG DOKFILM zusammen mit der Deutschen Akademie für Fernsehen und das Kino Babylon zur Diskussion ein. Magnet der Veranstaltung war Günter Wallraff. Das Babylon zeigt dieser Tage 10 Filme von ihm.
BERLIN / 8. Dezember 2017 / Wenn Wallraff massive Kritik am öffentlich-rechtlichen Fernsehen übte, unterstellt sicher niemand Populismus, denn die Debate der AG DOK hatte Substanz und beschrieb die Mutlosigkeit und Gefahren sehr konkret. Leider waren Vertreter von ARD und ZDF der Einladung zum Dialog nicht gefolgt. Aus dem Einladungstext der AG DOK : „… weil im Zuge erheblicher Konkurrenz durch private Anbieter eindimensionale Geschichten und einfache Wahrheiten, Unterhaltung und Emotionalisierung beim Zuschauer oft besser anzukommen scheinen, laufen die öffentlich-rechtlichen Sender Gefahr zu glauben, ihrem Publikum eine differenzierte und anspruchsvolle Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit nicht mehr zumuten zu dürfen.
Die AG DOK fordert, den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dahingehend zu präzisieren, dass er von den Sende-Anstalten das genaue Gegenteil verlangt.
In einer immer komplexer werdenden Welt hat ein öffentlich-rechtliches Rundfunksystem nur dann eine Chance auf Bestand, wenn sein Angebot sich an seinem am Public Value orientierten Auftrag messen lässt. Wir hoffen, dass die als Video aufgezeichnete Diskussion bald im Netz nachzuschauen ist. https://www.agdok.de/de_DE/mut-zur-wirklichkeit
Fotos: Bernd Lammel
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