„Berlins klügster Kiez: Wie aus Wissenschaft Wirtschaft wird“: So titelte der Berliner Tagesspiegel im August. Wer der Klügste ist? Berlin-Adlershof, denn dort befindet sich der Wissenschafts- und Technologiepark Science at Work.
Rund 1 300 Beschäftigte forschten kurz nach der Wende noch an den Instituten, die aus der Akademie der Wissenschaften der DDR hervorgegangen waren, doch ab Mitte der 1990er-Jahre verfielen die Gebäude der einstigen Forschungsstätten, denn die Wissenschaftler hatten sich längst andere Wirkungsstätten gesucht. Aber die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende: 20 Jahre später ist in Adlershof Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark entstanden. Berlin-Adlershof ist ein Erfolgsmodell. BER? Wen interessiert’s? Die Stadt kann auch erfolgreich sein! Der Wissenschaftsstandort Adlershof wächst rasant, und auch die Prognosen sind grandios: Im Jahr 2020 sollen etwa 20 000 Beschäftigte in mehr als 1 200 Unternehmen aus Wissenschaft und Forschung in Adlershof forschen und wirken.
Science at Work ist ein modernes Technologiezentrum, in dem es um digitale Lösungen, um künstliche Intelligenz und Hochtechnologien sowie um innovative Roboterlösungen für die Wirtschaft geht.
Innovative Automatisierungslösungen und autonom navigierende Transportroboter
Eines der ersten Unternehmen im Technologiepark war die InSystems Automation GmbH. Das 20 Jahre junge Unternehmen erstellt innovative Automatisierungslösungen für Materialfluss, Montage und Qualitätssicherung und kam Anfang 2002 ins Innovations- und Gründerzentrum nach Adlershof. Spezialisiert auf Softwareentwicklungen wie Hochsprachen-Programmierung, Systemintegrationen und Elektroprojektierungen entwickeln die Forscher kundenspezifische und autonom navigierende Transportroboter. Einer der 70 Wissenschaftler und Ingenieure aus dem internationalen InSystems-Team ist die 28-jährige Elham Mirzaei aus dem Iran. Nach dem Diplom in Mathematik und Physik studierte sie Roboterwissenschaften an der polytechnischen Universität von Shahroud, Iran, und legte den Master im mechatronischen Maschinenbau an der Universität in Turin, Italien, ab. Zu InSystems nach Berlin-Adlershof kam die Roboter-Ingenieurin im April 2017 und speziell das Technologiezentrum waren als Wissenschaftsstandort für die junge Forscherin sehr interessant. Roboter flottenfähig zu machen und sie so weiterzuentwickeln, dass sie zukünftig autonome Entscheidungen treffen können, bedeutet für die Roboter-Entwicklerin eine enorm anspruchsvolle Programmierarbeit und eine große Herausforderung.
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Da autonome Roboter, intelligente Steuergeräte und flexible Produktionsmaschinen, die dabei selbstständig lernen, ihre Aufgaben optimal zu erledigen, in der Wirtschaft zukünftig immer öfter zum Einsatz kommen, werden im Forschungsprojekt CrESt – Kollaborierende, eingebettete Systeme, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, die Methoden für Design von Software-Architekturen entwickelt. Die Berliner Softwareunternehmen Model Engineering Solutions GmbH (MES) und InSystems Automation GmbH arbeiten mit weiteren Partnern an der Entwicklung von Methoden für die Absicherung automatisierter und autonomer Systeme und tragen maßgeblich zum Erfolg des Forschungsprojekts bei.
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