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KRIEG UND FRIEDEN
funk oder was?
Digitalisierung

funk oder was? 

Eva Schulz (27) ist Journalistin, Reporterin, Moderatorin und eine Netz-Ikone. Sie gehört zur Generation Digital Natives, experimentiert mit Social Media und Apps und ist auf Facebook, Snapchat und Instagram aktiv. Seit der Gründung gehört sie zum Team von funk, dem Content-Netzwerk von ARD und ZDF, das Online-Inhalte für 14- bis 29-Jährige auf YouTube, Snapchat, Instagram und auf funk.net anbietet. Gestartet im Oktober 2016 mit 40 Formaten, wuchs funk innerhalb von 18 Monaten auf 60 Formate an. Warum? Schulz’ Follower wissen kaum noch, wofür ein Fernsehprogramm gut ist, weil sie den Fernseher seit KiKa-Zeiten nie wieder eingeschaltet und das Internet im Hirn haben.

Mit NITRO sprach Eva Schulz über funk, die Social-Media-Kanäle und ihr Format Deutschland3000.

? Du hast nach dem Abitur Kommunikation, Kultur und Wirtschaft studiert, und deine Abschlussarbeit hatte das Thema „Innovationverhinderung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen“. Was hat dich an dem Thema interessiert, und zu welchen Ergebnissen bist du gekommen?

! Es gibt viele Abhängigkeiten und ein großes Ungleichgewicht zwischen den Produzenten und den Sendeanstalten. Die Kreativitätsteams saßen in den Produktionsfirmen, und auch das Know-how, wie man auf neue, frische Ideen kommt, war gar nicht in den Sendern angesiedelt, sondern in den Produktionsfirmen. Das hat mich irritiert, weil ich dachte: Wäre es nicht viel schlauer, das auch in den Sendern aufzubauen? Erschreckend fand ich auch, dass es der mittleren Managementebene häufig gar nicht darum ging, richtig gute Inhalte umzusetzen und an die Zielgruppe zu bringen. Dort fehlte es an Mut, den Verantwortlichen in den Sendern wirklich mal was Innovatives zu verklickern und am Ball zu bleiben, um es durchzusetzen. In meine Abschlussarbeit habe ich die Interviews eingearbeitet, und so kam das Thema „Innovationverhinderung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen“ zustande.

? Wie bist du dann zu funk gekommen?

! Ich hatte immer Interesse an journalistischen Formaten. Bei einem öffentlich-rechtlichen Sender zu arbeiten fand ich reizvoll, aber nicht in den ausgefahrenen Fernsehgleisen. Als ich von funk erfuhr, habe ich dem Geschäftsführer Florian Hager auf Twitter geschrieben, dass ich funk spannend finde und gern einsteigen würde.

? Hat er auf diese Twitter-Bewerbung reagiert?

! Nicht sofort, aber es gab einen Hackathon, und ich dachte, geil, das ist der Moment, wo man von außen ran kann. Ich habe mich sofort beworben und bin mit etwa 50 jungen Journalisten und Medienmachern, Programmierern, auch ein paar Nerds waren dabei, eingeladen worden. Wir haben zwei Tage bei Pizza und Kaffee in den noch nicht eingerichteten Büros verbracht und intensiv Themen diskutiert und Ideen entwickelt.

? Wie kam es zu so vielen Formaten?

! funk hat zum Teil sehr reichweitenstarke YouTuber angesprochen, um sie auf funk anzubieten – zum Beispiel Rayk Anders, der ja politisch sehr stark Haltung bezieht. Aber auch Leute mit wenig Reichweite konnten dabei sein und sollten aufgebaut werden. Durch diese Mischung ist funk für die User interessant geworden, das zeigte sich schnell an den Klicks.

Das ganze Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe von NITRO.

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